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25.04.2018

E‑Zi­ga­ret­ten-Talk in Ber­lin: Skep­sis gegen E‑Zigarette muss abge­legt werden

Peter Hajek, Professor für Klinische Psychologie und Tabaksucht-Experte an der Londoner Queen Mary University, sprach bei seiner Präsentation von „guten Nachrichten“ aus Großbritannien. Laut jüngsten Erhebungen gebe es unter den dortigen Rauchern 2,9 Millionen E-Zigaretten-Nutzer, sogenannte Dampfer, von denen 1,5 Millionen sogar ausschließlich auf die elektronische Zigarette umgestiegen seien. Die E-Zigarette werde genutzt, um mit dem Rauchen ganz aufzuhören.

Hajek und die staatliche britische Gesundheitsorganisation schätzen die gesundheitlichen Gefahren des Dampfens im Vergleich zum Rauchen mindestens 95 Prozent geringer ein. Das Krebsrisiko der E-Zigarette liege in Relation bei nur 0,5 Prozent, beim Dampfen würden über 4000 Schadstoffe weniger inhaliert werden.

Die skandinavische Alternative heißt Snus

Hajek gab zudem einen Einblick, wie stark die Auswirkungen von Regulierung sind. Snus, der skandinavische Kautabak, sei ebenfalls eine Alternative für Raucher. Schweden und Norwegen, die beiden Länder, in denen Snus erlaubt ist, hätten einen besonders drastischen Rückgang der Raucherquoten verzeichnet, in Schweden auf zuletzt fünf Prozent.

Skepsis gegen E-Zigarette muss abgelegt werden

„Nach allem, was Sie berichtet haben, nach allem, was ich vorher gelesen habe, ist es so, dass Elektro-Zigaretten auch Schaden anrichten, aber deutlich weniger als klassische Zigaretten. Und da gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, gegen die vorzugehen“, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Dr. Wieland Schinnenburg, der die Partei im Gesundheitsausschuss vertritt.

Niema Movassat, der drogenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, sagte, die E-Zigarette werde hauptsächlich zur Entwöhnung, nicht zum Einstieg genutzt.

Hajek betonte zudem, dass es bislang keine Hinweise gebe, dass jugendliche Nichtraucher  mit dem regelmäßigen Dampfen anfingen.

Tabak-Zigaretten seien ein Gateway zur weniger schädlichen E-Zigarette, nicht anders herum. Dustin Dahlmann vom BfTG betont den bewussten Umgang mit der E-Zigarette: Die E-Zigarette sei „beratungsintensiv“ und der von der Tabakindustrie unabhängige Fachhandel die erste Anlaufstelle gerade für den Raucher, der auf die E-Zigarette umsteigen wolle. Jedoch sei die Skepsis in der deutschen Politik sehr ausgeprägt, obwohl Skandinavien und Großbritannien zeigen, wie viel Alternativen zur Tabakzigarette zum Rauch-Stopp beitragen.

 

Quelle: Pressemitteilung BfTG e.V. https://www.presseportal.de/pm/118679/3925921