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18.11.2019

State­ment zur Main­zer Studie

Fünf Hinweise und Korrekturen zur aktuellen Veröffentlichung im „European Heart Journal“ über gesundheitliche Effekte von E-Zigaretten

Der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Münzel von der Universität Mainz hat in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „European Heart Journal“ Forschungsergebnisse veröffentlicht, die nahelegen, dass E-Zigaretten negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben sowie ein Suchtpotenzial bei Jugendlichen auslösen können. Diese Schlussfolgerungen basieren auf einer Untersuchung, die bei näherer Betrachtung viele Unstimmigkeiten aufweist. Vor diesem Hintergrund halten wir die Ergebnisse der Studie für nicht aussagekräftig, wie an folgenden Beispielen verdeutlicht werden soll:

1. Die Versuchsgruppe bestand aus lediglich 20 Rauchern. Eine notwendige Vergleichsgruppe mit Rauchern, die Zigaretten rauchen, fehlte. Zudem wurden die Versuchspersonen ermutigt, tiefe Atemzüge zu nehmen, was nicht dem normalen Verhalten beim Dampfen entspricht.

2. Die kleine Versuchsgruppe nutzte ein offenes Verdampfungsgerät eines chinesischen Herstellers. Es ist davon auszugehen, dass diese Produkte nicht den hohen Qualitätsstandards der EU entsprechen. Daher ist es fragwürdig, diese Untersuchungsergebnisse auf E-Liquids und E-Zigaretten zu beziehen, die die hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards der EU erfüllen. Alle Inhaltsstoffe der Liquids und auch die Geräte unterliegen den strengen Richtlinien der EU und werden regelmäßig wissenschaftlich getestet.

3. Das beschriebene Untersuchungsergebnis eines erhöhten Blutdrucks ist keineswegs ein überraschendes Ergebnis. Es ist die vorübergehende Auswirkung vom Dampfen und vom Nikotin. Dieselbe Reaktion lösen Kaffee, ein spannender Film oder Prüfungsstress aus.

4. Aufgrund der fehlenden Vergleichsgruppe (s. o.) kann die Studie keine Aussage zum relativen Risiko des Zigarettenrauchens im Vergleich zum Dampfen treffen. Die Bemerkungen dazu in der Studie bzw. von Prof. Münzel in Interviews sind nicht wissenschaftlich belegt. Im Gegenteil: Es gibt akademische Studien sowie Stellungnahmen von Regierungen und öffentlichen Gesundheitsinstitutionen, die die Vorteile von E-Zigaretten im Vergleich zu traditionellen Zigaretten darlegen. So spricht sich zum Beispiel Dr. Mike Knapton, stellvertretender ärztlicher Direktor bei der British Heart Foundation, für das Verdampfen als Mittel zur Rauchentwöhnung bei Erwachsenen aus.

5. Das Szenario, das Prof. Münzel mit Blick auf die junge Generation zeichnet, widerspricht den tatsächlichen Zahlen: Die Zahl der Jugendlichen außerhalb der USA, die Vaping-Produkte nutzen, liegt weiterhin unter zwei Prozent. Dass auch diese Zahl noch zu hoch ist, ist uns als verantwortungsbewusstem Hersteller klar. Kinder und Jugendliche sollten nie rauchen oder dampfen! Daher unterstützen wir nachdrücklich Initiativen, um den Zugang zu Vaping-Produkten für Jugendliche zu verhindern. Wer weder raucht noch dampft, sollte damit auch nicht beginnen.