Niedersächsischer Ministerpräsident Stephan Weil zu Besuch im Reemtsma-Werk Langenhagen
Am gestrigen Mittwoch, 20. März, war der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zu Besuch im Reemtsma-Werk in Langenhagen bei Hannover. Auf Einladung von Dior Decupper, General Managerin und Sprecherin des Reemtsma-Vorstands, Werksleiter Daniel Zadow und dem Reemtsma-Betriebsrat informierte er sich über die Situation und aktuelle Herausforderungen des Produktionsstandortes und der deutschen Tabakindustrie sowie über konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen vor Ort.
Große Bedeutung für die Region – große Herausforderungen vor Ort
Im Reemtsma-Werk Langenhagen werden derzeit mehr als 1.700 unterschiedliche Artikel geplant, produziert und in über 80 Ländermärkte exportiert. Damit ist das 1971 in Betrieb genommene Werk einer der größten und wichtigsten Produktionsstandorte im weltweiten Verbund der Reemtsma-Muttergesellschaft Imperial Brands. Rund 610 Mitarbeitende, darunter rund 25 Auszubildende, umfasst die Kernbelegschaft. Hinzu kommen mehr als 60 Fachkräfte im Facility-Bereich und zahlreiche weitere Beschäftigte bei Zulieferern in der Region und darüber hinaus.
Stephan Weil, Niedersächsischer Ministerpräsident: "Reemtsma ist in der Region Hannover ein wichtiger Arbeitgeber, der gute Arbeitsbedingungen bietet und sich vor allem für seine Auszubildenden besonders anstrengt. Im November des letzten Jahres ist Reemtsma zum dritten Mal in Folge vom Wirtschaftsmagazin 'Capital' als 'Bester Ausbilder Deutschlands' ausgezeichnet worden. Ich freue mich auch über die klare Haltung des Unternehmens für Demokratie und Toleranz. Sehr positiv sind sicher auch die verschiedensten Maßnahmen, die Schadstoffe durch schonende Erhitzung anstelle von Verbrennung immer weiter zu reduzieren."
Insgesamt fast 250 Millionen Euro hat Reemtsma seit 2015 allein am Standort Langenhagen investiert, unter anderem in den Aufbau einer Produktionslinie für sogenannte Tabaksticks, die in einem elektronischen Gerät nur noch erhitzt, aber nicht mehr verbrannt werden und damit potenziell deutlich weniger schädlich sind als herkömmliche Zigaretten. Aber: Ein insgesamt rückläufiger Markt im Umbruch, erhebliche Bürokratielasten und Zusatzkosten durch immer neue gesetzliche Auflagen, hohe Hürden oder ein komplett fehlender Rechtsrahmen zur Zulassung von potenziell deutlich risikoreduzierten Produktinnovationen in Deutschland haben den Reemtsma-Standort Langenhagen und die gesamte Branche in den letzten Jahren stark unter Druck gesetzt.
Innovation braucht Rückenwind
"Reemtsma ist seit über 50 Jahren einer der wichtigsten Arbeitgeber und Steuerzahler im Großraum Hannover. Mit unserer innovativen Produktion und unseren vielfältigen Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit tragen wir dazu bei, dass Langenhagen auch künftig für Innovation made in Niedersachsen stehen kann", betont Reemtsma General Managerin Dior Decupper. "Innovation braucht jedoch Rückenwind in Form von verlässlichen Rahmenbedingungen, die eine echte Transformation am Standort und im Markt ermöglichen."
Konkreter Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitsstrategie
Bei einem Rundgang durch das Werk konnte sich Ministerpräsident Weil auch einen konkreten Eindruck davon verschaffen, wie Reemtsma den eigenen Übergang zu einer "low-carbon economy" vor Ort vorantreibt. Im Fokus stehen dabei konkrete Schritte für mehr Energieeffizienz durch energetische Umrüstung, zur Wassereinsparung und zur Müllvermeidung. So werden zum Beispiel ein eigenes Blockheizkraftwerk zur Energiegewinnung oder bei der Produktion anfallende Abwärme für Heizprozesse genutzt. Hinzu kommen Maßnahmen etwa zur Vergrößerung der ökologischen Vielfalt auf dem Werksgelände sowie immer mehr E-Ladesäulen für Autos und Fahrräder der Mitarbeitenden.
84 Prozent weniger CO2-Emissionen seit 2017
Maßnahmen wie diese haben dazu geführt, dass der Gesamtenergieverbrauch des Reemtsma-Werks Langenhagen im Berichtsjahr 2023 verglichen mit dem Referenzjahr 2017 bereits um 13 Prozent gesunken ist. Der CO2-Ausstoß des Werkes (Scope 1 + 2) ist im gleichen Zeitraum sogar um 84 Prozent gesunken. Maßgeblich dafür ist, dass der Standort seit Ende 2021 ausschließlich Strom aus nachweislich erneuerbaren Quellen bezieht.
Damit leistet Reemtsma an einem der weltweit wichtigsten Produktions- und Logistikstandorte von Imperial Brands seit Langem einen wichtigen Beitrag dazu, dass der Unternehmensverbund die Ambitionen seiner globalen Nachhaltigkeitsstrategie auch realisieren kann. Völlige CO2-Neutralität bis 2040 über alle Stufen des Geschäftsprozesses hinweg, lautet das Ziel.
"Auch hier gilt: wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um auch weiterhin am Standort unseren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten zu können. Der Wille und die Ideen dafür sind vorhanden. Große Bürokratieaufwände, unklare Förderrichtlinien oder gar kurzfristige Förderstopps bremsen dieses Engagement jedoch unnötig aus oder bringen es ganz zum Erliegen", sagt Daniel Zadow, Leiter des Reemtsma-Werks Langenhagen.