Zoll stellte 2024 mindestens rund 1,9 Mio. illegale E‑Zigaretten in Deutschland sicher / Steuerschaden in Millionenhöhe / Hotspot NRW

Nach eigenen Angaben hat der deutsche Zoll im Jahr 2024 in ganz Deutschland insgesamt mindestens fast 1,9 Millionen illegale E-Zigaretten und fast 1.800 Liter unversteuerte E-Liquids sichergestellt. Das ergab eine Auswertung aller offiziellen Zoll-Mitteilungen zu entsprechenden Funden im Jahr 2024, die Reemtsma im Vorfeld des diesjährigen Weltzolltags (Sonntag, 26. Januar) vorgenommen hat. Neben diesen besorgniserregend hohen Zahlen fällt besonders auf: Fast die Hälfte aller Meldungen betreffen Sicherstellungen in Nordrhein-Westfalen. Damit ist das Bundesland nicht nur eine Schwerpunktregion in Bezug auf gefälschte oder geschmuggelte Zigaretten, sondern auch Hotspot in Deutschland hinsichtlich illegaler E-Zigaretten. Der Reemtsma-Auswertung liegen die insgesamt 30 offiziellen Mitteilungen zu Grunde, die der Zoll im Verlauf des Jahres 2024 im Zusammenhang mit illegalen E-Zigaretten bzw. Liquids veröffentlicht hat.*

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

  • Große Mengen: Insgesamt wurden mindestens 1.886.108 illegale E-Zigaretten sowie 1.787,7 Liter E-Liquids sichergestellt.
  • Millionenschaden: Auf Basis des 2024 für E-Zigaretten sowie für sogenannte Substitute (z. B. Liquids) gültigen Tabaksteuersatzes in Höhe von 0,20 EUR/ml Liquid und bei einem maximal zulässigen Füllvolumen von 2 ml Liquid pro E-Zigarette, entspräche diese Menge einem Tabaksteuerschaden allein von mehr als 1,1 Millionen Euro. Inklusive des Umsatzsteuerverlustes, der bei einem illegalen Verkauf dieser Produkte zusätzlich angefallen wäre, wurde ein Steuerschaden in mehrfacher Millionenhöhe verhindert.
  • Hotspot: 14 der insgesamt 30 Meldungen betrafen Sicherstellungen in Nordrhein-Westfalen.
  • Dauerbrenner: Im Durchschnitt hat der Zoll im Jahr 2024 zwei bis drei Mal pro Monat Sicherstellungen von illegalen E-Zigaretten bzw. Liquids offiziell kommuniziert.

Zah­len wie die­se sind höchst alar­mie­rend. Sie zei­gen sehr deut­lich die Dimen­sio­nen auf, die der ille­ga­le Han­del mit nicht ver­kehrs­fä­hi­gen E‑Zigaretten und Liquids in Deutsch­land erreicht hat. Als Her­stel­ler unter­stüt­zen wir alle Anstren­gun­gen zu des­sen nach­hal­ti­ger Bekämp­fung und dan­ken allen Zoll­be­am­tin­nen und ‑beam­ten für ihren täg­li­chen Ein­satz. Aber: Die vor­lie­gen­den Zah­len dürf­ten nur die Spit­ze des Eis­bergs und der Grau- und Schwarz­markt um ein Viel­fa­ches grö­ßer sein. Des­halb for­dern wir seit Lan­gem flä­chen­de­cken­de und regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len des sta­tio­nä­ren und Online-Han­dels und vor allem dras­tisch höhe­re Stra­fen für alle, die sich nicht an die gel­ten­den und eigent­lich glas­kla­ren Regeln hal­ten. Immer neue Regeln oder gar Pau­schal­ver­bo­te sor­gen sicher­lich nicht für weni­ger ille­ga­len Han­del und mehr Jugend­schutz, im Gegenteil.

Christian Cordes

Reemtsma Director Corporate and Legal Affairs

Schmuggel und Produktpiraterie nützen ausschließlich Kriminellen, die in einem Markt operieren, der sich jeder legalen Kontrolle entzieht. Deshalb unterstützen Reemtsma und seine Muttergesellschaft Imperial Brands auf nationaler und internationaler Ebene alle gesetzlichen Maßnahmen zum Kampf gegen den illegalen Handel sowohl mit klassischen Tabakwaren als auch mit neuartigen, potenziell risikoreduzierten Produkten wie E-Zigaretten. Im Rahmen unserer Möglichkeiten arbeiten wir eng und aktiv mit den für die Bekämpfung von Schmuggel und Produktpiraterie zuständigen deutschen sowie EU-Behörden zusammen.

*Quelle: Zoll Online – Pressemitteilungen (Suchbegriff „E-Zigarette“, Suchzeitraum „2024“, letzter Zugriff am 22.01.2025)