Warnhinweise bald auch für Apps?
Nordrhein-Westfalen plant laut einem Bericht der „Rheinische Post“ vom Mittwoch eine Gesetzesänderung: Wer Smartphone-Apps nutzt, läuft Gefahr, Opfer von Datenklau zu werden, denn über diese Apps können auf ganz legale Weise Daten des Nutzers eingesammelt werden. Um die Verbraucher besser davor zu schützen, will Nordrhein-Westfalen eine Gesetzesänderung anstoßen.
Ziel ist es, dass Anwendungsprogramme wie zum Beispiel die Jogger-App „Runtastic“ des Sportartikelherstellers Adidas oder das Chatprogramm WhatsApp von Facebook künftig mit prominent platzierten Datenschutz-Warnhinweisen versehen werden – ähnlich den Gesundheits-Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen.
„Wir wollen die Anbieter von Apps zu einem Daten-Button verpflichten, der an zentraler Stelle und schon vor dem Vertragsabschluss in übersichtlicher und verständlicher Form über sämtliche Daten informiert, die das jeweilige Programm bei dem Nutzer einsammelt“, sagte Justizminister Peter Biesenbach (CDU) der Zeitung. Die entsprechenden Hinweise in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gehen den Kritikern bislang nicht weit genug, sie seien weder plakativ noch ausreichend verständlich. Für die verpflichtende Einführung des Daten-Buttons will Biesenbach über eine Bundesratsinitiative das Bürgerliche Gesetzbuch ändern.
Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) unterstützt laut einer Meldung vom Mittwoch Abend eine Datenschutz-Initiative von Nordrhein-Westfalen. «Für die Verbraucherinnen und Verbraucher muss transparent sein, welche Daten sie preisgeben, wenn sie eine App herunterladen und verwenden», sagte Bausback am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.