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18.07.2018

Unse­re bri­ti­schen Nach­barn: Eng­land in Sachen E‑Zigarette weit voraus

Gesundheitsbewusstsein assoziiert man nicht gerade mit der benachbarten Insel. Fettig das Essen, reich an Alkohol die Getränke, zu viele Autos in der Stadt unterwegs. Ein Klischee?
Zumindest in Sachen Rauchen sind die Engländer oder auch die Iren viel strenger als man glaubt. Das erste komplette Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden überhaupt erließ Irland im Jahre 2004 und wurde mit der bahnbrechenden Gesetzgebung Vorreiter für zahlreiche Staaten weltweit. England zog im Juli 2013 nach, einige Monate, bevor das Rauchverbot in Deutschland in Kraft trat.

In Sachen Regulierung ist man in UK inzwischen auch schon deutlich weiter: Neben hohen Preisen, die abschreckend wirken sollen, besteht seit einigen Jahren ein sogenanntes Display-Verbot im Handel, das heißt, Tabakprodukte dürfen im Geschäft nicht offen gezeigt werden. Im Mai 2017 wurden schließlich sogar standardisierte Packungen eingeführt, sogenannte „Plain Packs“. Branding ist seitdem auf Zigarettenschachteln nicht mehr erlaubt und es gibt auch nur noch eine einheitliche Mindestpackungsgröße.

Ein Paradies für Schmuggler

Nun könnte argumentiert werden, dies sei alles gut gemeint im Sinne des Nichtraucherschutzes. Doch treiben ganz andere Probleme den englischen Markt: Insbesondere der illegale Handel schnellte zwischen 2001 und 2017 in die Höhe von 11 % auf 19 %. Hohe Preise und Plain Packs machen Schmuggelware attraktiv. Irland trifft es noch viel härter: 33 % der Zigarettenpackungen stammen aus illegalem Handel, damit ist die grüne Insel absolute EU-Spitze bei Schmuggel-Tabak.

Das trifft nicht nur den Fiskus und geht mit Qualitätseinbußen für den Konsumenten einher, auch die Hersteller leiden erheblich. Die Einbußen schlagen sich schließlich laut „Retailers against Smuggling“ – einem Zusammenschluss von Händlern in Irland, die gegen den Schmuggel ankämpfen – auch im Abbau von Arbeitsplätzen nieder.

Eine echte Alternative: die E-Zigarette

Für Raucher in UK sind insgesamt harte Zeiten angebrochen. Die Intoleranz ihnen gegenüber wird größer, sie fühlen sich sozial weniger akzeptiert. Und während anderswo noch diskutiert wird, hat Public Health England (PHE), das britische Gesundheitsministerium, sich bereits 2015 der E-Zigarette angenommen, umfassende Studien zum Thema initiiert und die E-Zigarette im Ergebnis als „weniger gesundheitsschädliche Alternative“ ins Rampenlicht gestellt.

Anfang des Jahres 2018 folgte ein Update dieser Studie, in dem ganz konkret darauf hingewiesen wurde,  dass der Wechsel vom Rauchen aufs Dampfen erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringe. E-Zigaretten könnten dazu beitragen, dass allein in UK mindestens 20.000 Raucher jährlich den Konsum von Tabak-Zigaretten erfolgreich aufgeben, so die Erkenntnis. Auch die gestiegenen Erfolgsraten bei der Raucherentwöhnung und der beschleunigte Rückgang der Raucherzahlen im ganzen Land seien laut Studie eng mit der Verwendung von E-Zigaretten verbunden.

Bei Interesse an der E-Zigarette fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

Noch einmal zum Darüber-Nachdenken: Eine Regierungsstelle stellt sich hinter die E-Zigarette und empfiehlt Rauchern, auf E-Zigaretten umzusteigen. Und das mit Folgen: Vaping ist in Großbritannien immer beliebter und neben den USA der inzwischen mit drei Millionen Konsumenten zweitaktivste Markt in diesem Segment.

Konstruktive Alternativen aufzeigen statt zu verteufeln – ein Weg, der Vorbild sein sollte. Aber vielleicht ist es auch kein Zufall, dass die Engländer der E-Zigarette gegenüber so aufgeschlossen sind: Sie haben schließlich auch einst die Dampfmaschine erfunden.