21 Nov 2024

Wissenschaftler verteidigen die E‑Zigarette

Dass sich Medi­zi­ner und Gesund­heits­for­scher für ein Pro­dukt der Tabak- und Niko­tin­bran­che stark­ma­chen, kommt nicht häu­fig vor. In den letz­ten Wochen haben jedoch immer mehr Wis­sen­schaft­ler eine Lan­ze für die E‑Zigarette gebro­chen. Auf einer Fach­ta­gung zur Bedeu­tung der E‑Zigarette bei der Rauch­ent­wöh­nung an der Frank­furt Uni­ver­si­ty of Appli­ed Sci­en­ces (FUAS) Mit­te Okto­ber ver­tei­dig­ten 50 Wis­sen­schaft­ler und Gesund­heits­exper­ten die E‑Zigarette gegen unbe­rech­tig­te Vor­wür­fe. Zuvor hat­ten Medi­en­be­rich­te über Todes­fäl­le in den USA im Zusam­men­hang mit E‑Joints auch in Deutsch­land hohe Wel­len geschlagen.

Dabei sind E-Joints und E-Zigaretten zwei völlig unterschiedliche Produkte mit ganz erheblichen Unterschieden beim Gefahrenpotenzial. Im Unterschied zu E-Zigaretten werden E-Joints illegal auf dem Schwarzmarkt gehandelt, sind mit THC versetzt und mit Vitamin-E-Acetat oder anderen gefährlichen Substanzen gestreckt bzw. verunreinigt. E-Zigaretten hingegen sind in der EU streng reguliert und beinhalten folglich keinen dieser gefährlichen Inhaltsstoffe. Reemtsma garantiert in seinem Qualitätsversprechen, dass in der E-Zigarette myblu kein THC, Vitamin-E-Acetat, Mineralöl oder tierisches Fett enthalten ist.

Frank Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist sich daher sicher: „Dass die Probleme in den USA innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums aufgetreten und vor allem junge Menschen betroffen sein sollen, spricht dafür, dass es sich um ein akutes Problem in den USA handelt und nicht etwa um langfristige Auswirkungen von E-Zigaretten.“[1]

Gefahren undifferenzierter Berichterstattung

Auch Suchtforscher Heino Stöver äußerte sich bestürzt über die Todesfälle in den USA: „Schuld tragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen spezielle Substanzen, mit denen die THC-Öle der E-Joints gestreckt wurden. Gefahr geht dagegen vor allem von Flüssigkeiten und Geräten aus, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden.“[2] Unterstützung bekommt Heino Stöver vom wissenschaftlichen Leiter des Wiener Nikotin Instituts, Ernest Groman: „Werden Raucher durch undifferenzierte Medienberichte verunsichert, bringt man sie hingegen dazu, beim Tabakrauchen zu bleiben.“[3] Die Folge sei, dass mehr Raucher an den Folgen des klassischen Tabakrauchens sterben.

Chancen für die Gesundheitspolitik

Tatsächlich ist die E-Zigarette das wichtigste Mittel bei der Rauchentwöhnung – so steht es in der aktuellen DEBRA-Studie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf[4] und im aktuellen Drogenbericht der Bundesregierung, der die E-Zigarette als „die in der Praxis am häufigsten eingesetzte Methode der Tabakentwöhnung"[5] ausweist. Dies fand auch unter den teilnehmenden Wissenschaftlern der Frankfurter Fachtagung Anerkennung. Die Fachleute dort verwiesen auf die gesundheitspolitischen Chancen, die die E-Zigarette für den Rauch-Stopp biete – und stellten das deutlich geringere Gesundheitsrisiko im Vergleich zur herkömmlichen Tabakzigarette heraus.

„Es wäre fatal, wenn Menschen wegen der Krankheitsfälle [in den USA] nicht von herkömmlichen auf E-Zigaretten umsteigen oder wenn Dampfer wieder zu Zigaretten zurückkehren“[6], warnte Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Fazit: Wissenschaftlich fundierte Berichterstattung kann Leben retten

Die Wissenschaft hat die E-Zigarette längst als effektive gesundheitspolitische Maßnahme zur Senkung der Raucherquoten anerkannt und warnt daher vor einer fälschlichen Gleichsetzung mit E-Joints vom Schwarzmarkt. Verbraucher sollten darauf achten, dass sie ihre Vaping-Produkte von renommierten Marken und den Händlern ihres Vertrauens (on- wie offline) erwerben, und sicherstellen, dass die Produkte ordnungsgemäß versiegelt, verpackt und etikettiert sind. Geschlossene Pod-basierte Vaping-Systeme wie myblu können am besten sicherstellen, dass sich die Inhaltsstoffe sowie das erzeugte Aerosol im Rahmen der gesetzlich regulierten Qualitätsstandards bewegen.

Die mediale Berichterstattung sollte sowohl diese hohen Qualitätsstandards als auch den wissenschaftlichen Konsens über die E-Zigarette berücksichtigen. Denn die E-Zigarette verhilft vielen Tabakrauchern erfolgreich zum Rauch-Stopp und damit zu einem gesünderen Leben.

 

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[1] https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/e-zigaretten-in-den-usa-vitamin-e-azetat-koennte-ursache-fuer-todesfaelle-sein-a-1285538.html

[2] https://www.frankfurt-university.de/fileadmin/standard/Hochschule/Fachbereich_4/Forschung/ISFF/Veranstaltungen/Fachtagung_E-Zigarette_2019/Pressemitteilung_Fachtagung_E-Zigarette_2019.pdf

[3] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191028_OTS0089/gesundheitsexperten-raten-zur-e-zigarette-wenn-rauchstopp-nicht-gelingt

[4] https://www.aerzteblatt.de/int/archive/article/197397#lit

[5] https://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Drogenbeauftragte/4_Presse/1_Pressemitteilungen/2019/2019_IV.Q/DSB_2019_mj_barr.pdf

[6] https://www.welt.de/gesundheit/plus201511640/Lungenerkrankungen-Wie-gefaehrlich-sind-E-Zigaretten.html