22 Nov 2024

Englische Krankenhäuser verkaufen E‑Zigaretten als Alternative für Raucher

Wie die renom­mier­te Tages­zei­tung „The Guar­di­an“ berich­tet, haben sich erst­mals zwei Kran­ken­häu­ser des staat­li­chen Gesund­heits­diens­tes „Natio­nal Health Ser­vice“ (NHS) in der eng­li­schen Regi­on West Mid­lands dafür ent­schie­den, in ihren Ein­rich­tun­gen „Vape Shops“ zu eröff­nen und somit den direk­ten Ver­kauf von E‑Zigaretten an ihre Pati­en­ten zu ermöglichen.

Die Eröffnung dieser ersten Läden für E-Zigaretten in Krankenhäusern ist auch eine Reaktion auf das strikte Verbot, in und vor den Gebäuden des NHS reguläre Zigaretten zu rauchen. Hierfür wird ein Bußgeld von 50 Pfund, umgerechnet ca. 55 Euro, fällig. Sicherheitskameras an den Gebäuden werden genutzt, um das Verbot durchzusetzen. Die Nutzung von E-Zigaretten außerhalb der Gebäude ist jedoch erlaubt – unter der Bedingung, dass die E-Zigaretten nicht im Eingangsbereich genutzt werden.

Betreiber der Krankenhäuser erklären Fokus auf E-Zigaretten

 Für die Betreiber der Krankenhäuser lag ein Effekt darin, mit dem Verkauf von E-Zigaretten das passive Einatmen von regulärem Zigarettenrauch zu beenden: „Jede Alternative ist vorhanden und wir bitten Besucher und Patienten darum, mit uns zu zusammenzuarbeiten, um diese Veränderungen umzusetzen“, sagt der medizinische Direktor des NHS, Dr. David Carruthers. Das „Vaping“ oder eben Dampfen solle Rauchern als nützliche Alternative angeboten werden, um sie zu einer Reduktion des Rauchens oder zu einem Umstieg weg von regulären Zigaretten zu bewegen.

Die britische Regierungsagentur Public Health England hat bereits in ihrem offiziellen Bericht im Jahr 2016 – und ebenso in der aktualisierten Version von 2018 – darauf hingewiesen, dass E-Zigaretten mindestens 95 Prozent weniger schädlich sind als normale Tabakzigaretten. Einer Studie des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg zufolge sind E-Zigarettennutzer zudem motivierter, das Rauchen aufzugeben.

Die Meldung aus Großbritannien ist ein weiterer Beleg dafür, wie groß die Unterschiede in der Handhabung der E-Zigarette international sind. Während in Deutschland nur sehr langsam verstanden wird, welche Möglichkeiten die E-Zigarette als Alternative zur klassischen Zigarette bietet, setzen die britischen Gesundheitsbehörden auf das Dampfen als weniger gesundheitsschädliche Alternative, die zudem das Potenzial zum Rauchstopp besitzt. Die Vorstellung, in deutschen Krankenhäusern „Vape Shops“ zu eröffnen, liegt jedoch (noch) in weiter Ferne.