Tabakfreie Nikotinbeutel – ein Beitrag zur „Harm Reduction“
Sie sind, dieses Wortspiel sei erlaubt, derzeit in aller Munde: Nikotin Pouches, kleine Beutel, die vor allem Pflanzenfasern, Feuchthaltemittel, Aromen sowie Nikotin aber eben keinen Tabak enthalten. Gewissermaßen sind sie die zeitgemäßen tabakfreien Urenkel der Kautabak-Generation. Sie schließen zudem die Lücke zwischen Tabakerhitzern und E‑Zigaretten als bereits deutlich risikoreduzierte Alternativen zur Zigarette einerseits sowie Arzneimitteln zur Rauchentwöhnung andererseits. Denn: Die tabakfreien Nikotinbeutel sind aus “Harm Reduction”-Perspektive geeignet, um Raucher*innen, die eben nicht auf Nikotin verzichten möchten und daher kein Interesse an einem Rauchstopp haben, einen alternativen Weg aus dem Konsum von Tabakzigaretten zu eröffnen – und so die negativen Folgen des Tabakrauchens für die eigene Gesundheit deutlich zu reduzieren.
Das Stichwort heißt „Harm Reduction“
„Das Konzept der Harm Reduction bietet erwachsenen Raucher*innen eine Alternative zum Schwarz-Weiß-Denken, das sich oft in dem Mantra ‚Quit or die! (Hör auf oder stirb!)‘ manifestiert. Eine solch kategorische Forderung nach einem bedingungslosen Rauchstopp ohne Alternativen ist häufig – das belegen zahlreiche Untersuchungen1 2 – wenig erfolgversprechend“, erläutert Dr. Thomas Nahde, Head of Scientific Affairs & Science Engagement DACH & Nordics bei Reemtsma. „Um es ganz deutlich zu sagen: Neuartige Produkte wie Tabakerhitzer, E-Zigaretten oder eben tabakfreie orale Nikotinbeutel sind nicht risikofrei. Die Konsumenten werden jedoch im Vergleich zur Zigarette deutlich weniger und geringeren Konzentrationen an Schadstoffen ausgesetzt.“
Evidenzbasierte Untersuchungen
Zum Beurteilen der Risiken von Nikotin Pouches muss deren Anwendung sehr genau betrachtet werden. Der Konsument soll einen Beutel in den Mund nehmen und ihn bis zu maximal 20 Minuten unter der Lippe platzieren. Dabei gibt der Beutel kontinuierlich Nikotin ab.3 Im Gegensatz zum Rauchen von Tabakzigaretten, bei dem Nikotin über die Lungen absorbiert wird, gelangt es beim Konsum von Nikotin Pouches über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf.4
Wissenschaftler*innen von Imperial Brands Science haben nun die wichtigsten Fakten dafür zusammengetragen5, dass Nikotin Pouches im Vergleich zu Tabakzigaretten ein erheblich geringeres Schädigungspotenzial beinhalten.
Das fanden die Forscher*innen heraus:
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- Im Vergleich zu Zigarettenrauch enthalten tabakfreie Nikotinbeutel ungleich geringere Mengen an gesundheitsrelevanten Schadstoffen. Wichtigster Inhaltsstoff ist Nikotin, das aus Tabakpflanzen gewonnen und in pharmazeutischer Qualität verwendet wird. Von 16 untersuchten Schadstoffen, die im Zigarettenrauch vorhanden sind, sind nur vier auch in tabakfreien Nikotinbeuteln überhaupt nachweisbar, wobei die gefundenen Mengen um mindestens 94 Prozent niedriger lagen. Mykotoxine, also giftige Stoffe, die aus Schimmelpilzen entstehen können, waren zudem ebenfalls nicht nachweisbar.
- Menschliche Zellen werden durch die minimal vorhandenen Schadstoffe in Nikotin Pouches praktisch nicht angegriffen. Die Zytotoxizität, also die Schädlichkeit für Zellen, lag in den Tests um mehr als 99 Prozent niedriger als in Zigarettenrauch-Kondensat. Genveränderungen und Zellmutationen konnten in den durchgeführten Laboruntersuchungen nicht beobachtet werden.
- Auch möglicherweise reizende Auswirkungen auf die Haut oder allergische Reaktionen wurden untersucht. Dabei zeigten die tabakfreien Nikotinbeutel in den Labormodellen keine hautsensibilisierenden Eigenschaften.
- Gerade unter dem Aspekt der „Harm Reduction“ ist es wichtig, befriedigende Alternativen zu Tabakzigaretten Bei einer Studie wurden Raucher*innen daraufhin beobachtet, ob tabakfreie Nikotinbeutel tatsächlich eine rauchfreie Option für sie sein können. Das Ergebnis: Nach dem Konsum der Pouches nahm der Drang, eine Zigarette zu rauchen, für bis zu vier Stunden signifikant ab, wohingegen in der Gruppe der Zigarettenraucher*innen der Drang zu rauchen deutlich früher wieder das Niveau nach nächtlicher Abstinenz erreichte.
- In einer klinischen Studie zur Nikotinanflutung und Verträglichkeit der Nikotinbeutel zeigten sich keine schwerwiegenden Unverträglichkeiten. Es gab nur einen Bericht eines Schluckaufs als einer nicht schwerwiegenden „Unverträglichkeitsreaktion“ während des Untersuchungszeitraumes. Schluckauf gilt als eine bekannte Reaktion, die häufig in klinischen Studien zu Nikotin berichtet wird.
- Es ist davon auszugehen, dass tabakfreie Nikotinbeutel für Nichtraucher*innen kein Einfallstor zum regelmäßigen Nikotinkonsum und späteren Rauchen darstellen (sogenannte „Gateway-Hypothese“). Die Neugier gegenüber Nikotin Pouches ist gerade bei denjenigen, die noch nie geraucht oder anders Nikotin konsumiert haben, sowie bei ehemaligen Raucher*innen und vor allem bei jungen Erwachsenen sehr gering.
Sinnvoller „Harm Reduction“-Beitrag für erwachsene Raucher*innen
Die Vielzahl der Vorteile des teilweisen oder vollständigen Ausstiegs aus dem Rauchen ist durch zahlreiche Untersuchungen und Studien mittlerweile belegt. Dr. Thomas Nahde begrüßt daher die zunehmende Akzeptanz von tabakfreien Nikotinbeuteln: „Natürlich bleibt der Königsweg der vollständige Verzicht auf den Genuss von Tabak oder Nikotin. Manche Raucher*innen wollen oder können diesen Weg aus verschiedensten Gründen nicht einschlagen, möchten ihr Verhalten aber trotzdem ändern. Ihnen bieten tabakfreie Nikotinbeutel denjenigen eine sinnvolle Alternative zum Rauchen.“
Sie möchten noch mehr erfahren?
Die oben genannten sowie weitere wissenschaftliche Belege finden Sie auch in unserem Dossier "Tabakfreie Nikotinbeutel von Imperial Brands – Eine Chance für Tobacco Harm Reduction". Das Dossier steht Ihnen hier zum kostenfreien Download bereit. Bei Interesse senden wir Ihnen gern auch eine gedruckte Version zu.