We Are One: Wie wir kulturelle und ethnische Vielfalt und Inklusion fördern
Reemtsma gehört seit 20 Jahren zu Imperial Brands. Wir blicken auf eine sehr lange Geschichte als hanseatisches Familienunternehmen und sind heute, im Jahr 2022, mehr denn je stolzer Teil eines globalen Unternehmensverbunds. Deutschland ist weltweit der zweitwichtigste Ländermarkt unserer Gruppe. Unter unseren rund 1.700 Kolleg:innen in Deutschland finden sich derzeit mindestens 36 verschiedene Nationalitäten. Internationales Arbeiten über Kultur- und/oder Ländergrenzen hinweg gehört in vielen Bereichen für uns längst zur Tagesordnung. Damit diese Zusammenarbeit bei Reemtsma in Deutschland und bei Imperial Brands weltweit erfolgreich gelingt und alle Kolleg:innen gleich welcher Herkunft oder Religion bei uns ihr volles Potenzial entfalten können, legen wir großen Wert auf kulturelle und ethnische Vielfalt und Inklusion. Zuhören, sich austauschen und ständig dazulernen sind dabei besonders wichtig.
Von und für Mitarbeitende
Ein wichtiger Treiber zur Förderung von Chancengleichheit ungeachtet von Geschlecht, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, sexueller Identität sowie Herkunft und Religion, sind unsere globalen „Employee Resource Groups“ (ERGs). Dabei handelt es sich um Identitäts- oder erfahrungsbasierte Gruppen von und für unsere Mitarbeitenden. Innerhalb unserer Organisation schaffen sie Bewusstsein und Verständnis für bestimmte Themen, bieten Information und Unterstützung, bauen Gemeinschaften auf und stellen Austausch her. Alle ERGs sind vom Unternehmen gesponsert, werden von Mitarbeitenden geführt und stehen ganz im Dienste der gemeinsamen Sache - der Förderung von Vielfalt und Inklusion im Unternehmen.
Im Fokus: Unsere ERG zum Thema „Ethnicity“
Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus (14. - 27.03.2022) sowie des von den Vereinten Nationen 1966 ausgerufenen Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März sprachen wir mit Jared Wiener, Supply Chain Director AAA bei Imperial Brands und Mitglied des Reemtsma-Vorstands, sowie Meghu Kapoor, Regional People & Culture Business Partner AAA.
Beide arbeiten bei Reemtsma in Hamburg und sind seit rund einem Jahr Teil unserer globalen „Ethnicity ERG – We Are One“. Deren Ziele: durch Aus- und Weiterbildung die ethnische Vielfalt und Inklusion in der Organisation fördern, eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen und den Zugang zu fairen Chancen und gleichen Entwicklungsmöglichkeiten für alle ermöglichen.
Was können Unternehmen wie Reemtsma und Imperial Brands für eine vielfältigere und inklusivere Gesellschaft leisten?
Meghu Kapoor: Durch die Gründung unserer globalen ERGs versuchen wir als Unternehmen, ein stärkeres Bewusstsein für die Herausforderungen, die unterschiedliche Menschen haben, zu schaffen und insbesondere offen darüber zu sprechen. Ich denke, dass wir da auf dem richtigen Weg sind. Nach einer mehrmonatigen Phase der Bestandsaufnahme hatten wir Ende 2021 die Möglichkeit, unsere Erkenntnisse und vorgeschlagenen Projekte unserem ESG Committee vorzustellen, dem unser Group CEO Stefan Bomhard, weitere Mitglieder des Executive Leadership Teams sowie Vertreter:innen anderer Schlüsselrollen bei Imperial Brands angehören. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass sich in den letzten Monaten dahingehend bei uns sehr viel getan hat. Jetzt ist wichtig, dass wir das Gelernte aktiv einsetzen und Dinge ändern. Vor allem müssen wir bei der Gestaltung neuer Prozesse unsere Mitarbeitenden aktiv mit einbeziehen. Die dafür nötige Veränderung muss tatsächlich auf jeder Ebene gelebt werden. Das geht natürlich nicht über Nacht, sondern ist ein vielfältiger Prozess.
Jared Wiener: Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass es sich nicht nur gut anfühlt, sich noch mehr in diese Richtung zu entwickeln. Es gibt ganz klar auch kommerzielle Gründe, dass wir uns als gesamte Gruppe bei der Förderung von Vielfalt und Inklusion noch besser aufstellen. Mehr noch als unsere weitaus größeren und mit mehr Ressourcen ausgestatteten Mitbewerber, ist es für uns als Challenger Business essenziell, möglichst das volle Potenzial unserer Talente zu erkennen und auszuschöpfen. Hier haben wir sicherlich noch Nachholbedarf, und genau daran arbeiten wir auch als ERG sehr intensiv.
Warum seid ihr Teil unserer „We Are One“ Ethnicity ERG geworden?
Meghu Kapoor: Auch ich hatte während meiner Laufbahn, egal ob in der Schule, Uni oder im Job, mit besonderen Herausforderungen aufgrund meiner afghanischen und indischen Herkunft und meines Geschlechts zu kämpfen. Zudem komme ich aus einem Kulturkreis, in dem heute noch Familien eher konservativ geprägt sind, mit einem relativ traditionellen Rollenbild: Frauen leisten die Hausarbeit und Männer gehen arbeiten. Trotzdem habe ich nie aufgegeben, für Gleichberechtigung einzutreten, meine Wünsche zu verfolgen und meine Träume zu verwirklichen. Die Unterstützung meiner Familie und anderer Menschen, egal ob Sozialhelfer, Lehrer oder später Vorgesetzte im Beruf, hat mir dabei sehr geholfen. Sie haben an mich geglaubt, mich unterstützt und damit persönlich sehr in meinem Leben weitergebracht. Das möchte ich nun zurückgeben und anderen Menschen im Rahmen meiner Möglichkeiten helfen.
Jared Wiener: Ich arbeite seit 22 Jahren bei Reemtsma bzw. Imperial Brands. Seit jeher bin ich fast ausschließlich in Regionen und Geschäftsbereichen unterwegs, die überwiegend von Kolleginnen und Kollegen bearbeitet werden, die qua ihrer Herkunft oft von Benachteiligung oder fehlender Teilhabe betroffen sind. Genau diese Menschen haben zum Teil große Schwierigkeiten, Gehör zu finden und ihre eigenen Talente voll auszuschöpfen und die damit einhergehenden Karrieremöglichkeiten wahrnehmen zu können. Ich selbst habe auch einen eher unkonventionellen Werdegang, bin nun aber glücklicherweise in der Lage, meine diesbezüglichen Erfahrungen weiterzugeben und mich in der ERG gewinnbringend zu engagieren und konkrete Unterstützung zu leisten.
Was nehmt ihr persönlich aus eurem Engagement in der ERG mit?
Meghu Kapoor: Es macht mir sehr viel Spaß, mit so vielen unterschiedlichen Menschen bei Reemtsma und Imperial Brands zusammenzuarbeiten und zu sehen, wie sie denken, welche Herausforderungen sie haben und wie sie damit umgehen. Mein Leitsatz war schon immer „Be the change you want to see in the world“ von Mahatma Gandhi. Genau das verfolge ich mit meiner Arbeit in der ERG. Bislang erlebe ich sehr viel Offenheit von Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt, die ihre Geschichten mit uns teilen. Und ich hoffe, dass wir als Unternehmen dadurch noch besser werden können, genau diese Vielfalt zu schätzen, zu nutzen und allen Menschen bei uns die gleiche Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Entwicklung zu bieten. Darüber hinaus hat mich meine Arbeit in der ERG auch persönlich gestärkt. Durch den Austausch mit anderen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Dinge offen anzusprechen, statt sie „vorsorglich“ nicht zu erwähnen, da sie vermeintlich nicht ins Bild passen. Heute erwähne ich genaue diese Dinge, z. B. meine Herkunft, mein Geschlecht, meinen Kleidungsstil usw. Alles das ist Teil von mir, definiert aber nicht meine Stärken oder meine Leistung im Beruf.
Jared Wiener: Den Spaß an der Zusammenarbeit kann ich nur bestätigen. Es macht extrem viel Freude und ich erlebe eine Aufbruchstimmung und ein Engagement innerhalb und außerhalb unserer ERG, die ich in der Form zuvor selten erlebt habe. Ich möchte dabei kein einzelnes Element herausstellen. Meine bisherige Erfahrung ist stattdessen, dass ich persönlich von der „Bewegung“ und dem konstruktiven Geist, die wir mit dieser und den weiteren ERGs im gesamten Unternehmensverbund kreieren wollten und kreiert haben, für meine eigene Entwicklung mindestens genauso stark profitiere, wie diejenigen es hoffentlich erleben, die ich mit meinem Engagement eigentlich unterstützen möchte. Nimmt man dann noch die Vorteile dazu, die unsere Gruppe als Ganzes dadurch erfährt, haben wir eine klare Win-Win-Win-Situation.